Datum/Uhrzeit: Uhr
Art: Vorlesung/Vortrag, Präsenz
Ort: Juristenfakultät, Institutsgebäude, Burgstraße 21, Raum 5.30
Referent:in: Sebastian Eller
Veranstaltungsreihe: Veranstaltungsreihe: Recht und System: Juristische Perspektiven auf die DDR

Der Begriff der Rechtssicherheit unterlag im deutschen Spätsozialismus einem tiefgreifenden Wandel. Wurde er zunächst zur Machtsicherung der SED eingesetzt, so diente er später insbesondere als rhetorisches Mittel für Reformforderungen, insbesondere im Hinblick auf die (fehlende) Verwaltungsgerichtsbarkeit. In seinem Vortrag untersucht Sebastian Eller, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin, diese Entwicklung und hinterfragt die komplexen juristischen Strukturen der DDR.

Mit Hilfe von Beiträgen aus der sogenannten „Rechtspropaganda“, zensierten wissenschaftlichen Artikeln und Archivmaterial wird Eller gängige Annahmen über die Struktur und Wirkung der juristischen Auseinandersetzungen in der DDR infrage stellen und neue Perspektiven auf das Rechtssystem der DDR eröffnen.

Sebastian Ellerer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Juristische Zeitgeschichte und Wirtschaftsrechtsgeschichte von Prof. Dr. Jan Thiessen an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsinteressen umfassen unter anderem die Rechtsgeschichte der DDR und die theoretischen Grundlagen von Rechtssicherheit. ​

 

Über die Veranstaltungsreihe

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Recht und System: Juristische Perspektiven auf die DDR“ finden Vorträge, Diskussionen und Exkursionen an der Universität Leipzig statt. Die Veranstaltungsreihe richtet sich an Studierende, Lehrende und Mitarbeitende der Universität Leipzig sowie an die breite Öffentlichkeit. Besonders angesprochen sind Jurist:innen, die das DDR-Rechtssystem und die politische Wende als Teil ihrer eigenen Biografie erlebt haben. Die Reihe bietet die Möglichkeit, nicht nur wissenschaftlich, sondern auch gesellschaftlich einen Beitrag zur öffentlichen Aufarbeitung der SED-Diktatur aus juristischer Perspektive zu leisten.

Die Reihe wird organisiert von Johanna Mittrop (wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Öffentliches Recht und das Recht der Politik) und Paula Roschig.