Datum/Uhrzeit: Uhr
Art: Podiumsdiskussion/Gesprächsrunde, Präsenz
Ort: Campus Augustusplatz, Hörsaalgebäude, Hörsaal 3
Referent:innen: Dr. Gregor Gysi, Dr. Christian Booß
Veranstaltungsreihe: Veranstaltungsreihe: Recht und System: Juristische Perspektiven auf die DDR

Wie gestaltete sich die anwaltliche Tätigkeit in der DDR? Welche Bedeutung hatte die Anwaltschaft für das ideologische System? Und welche Konsequenzen folgten aus der Wiedervereinigung für die Biografie von Anwält:innen? Gemeinsam mit Dr. Gregor Gysi und Dr. Christian Booß diskutieren wir die Rolle von Anwält:innen im politischen System der DDR.

Dr. Gregor Gysi arbeitete ab 1971 als einer der wenigen freien Rechtsanwälte in der DDR. Er verteidigte unter anderem Systemkritiker und Ausreisewillige wie Robert Havemann, Rudolf Bahro, Jürgen Fuchs, Bärbel Bohley und Ulrike Poppe. Von April 1988 bis Dezember 1989 war er Vorsitzender des Kollegiums der Rechtsanwälte in Ost-Berlin und des Rates der Vorsitzenden der 15 Kollegien der Rechtsanwälte in der DDR. ​

Dr. Christian Booß ist Historiker, Journalist und Projektkoordinator in der Abteilung Bildung und Forschung der Stasi-Unterlagen-Behörde. Er hat eine ausführliche Studie zur Funktion und Tätigkeit von Anwälten in politischen Gerichtsprozessen der DDR vorgelegt. ​

 

Über die Veranstaltungsreihe

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Recht und System: Juristische Perspektiven auf die DDR“ finden Vorträge, Diskussionen und Exkursionen an der Universität Leipzig statt. Die Veranstaltungsreihe richtet sich an Studierende, Lehrende und Mitarbeitende der Universität Leipzig sowie an die breite Öffentlichkeit. Besonders angesprochen sind Jurist:innen, die das DDR-Rechtssystem und die politische Wende als Teil ihrer eigenen Biografie erlebt haben. Die Reihe bietet die Möglichkeit, nicht nur wissenschaftlich, sondern auch gesellschaftlich einen Beitrag zur öffentlichen Aufarbeitung der SED-Diktatur aus juristischer Perspektive zu leisten.

Die Reihe wird organisiert von Johanna Mittrop (wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Öffentliches Recht und das Recht der Politik) und Paula Roschig.