Vortrag und Diskussion zum Thema "Trostfrauen"
Strukturelle Ungleichheit verstärkt sich in Kriegszeiten. Gewalt wird als Mittel der Unterdrückung eingesetzt. In ihrer sexualisierten Ausprägung sind davon insbesondere Frauen* betroffen.
Als Teil der Kriegsführung wird sexualisierte Gewalt nicht erst jüngst eingesetzt, bereits in Vergangenheit hat es zahlreiche Beispiele gegeben. In der aktuellen Auflage der Rechtspolitischen Gespräche wollen wir uns den sog. „Trostfrauen im Gefolge der japanischen Armee“ (従軍慰安婦問題) widmen. Während des Pazifikkrieges 1931–1945 wurden mehr als 100.000 Frauen vom japanischen Militär sexuell versklavt. Als Mittel der Kriegsführung zielte die Zwangsprostitution dieser Frau darauf ab für die Soldaten einen einfachen Zugang zu Bordellen zu ermöglichen und dadurch die Effizienz des Heeres zu steigern. Viele der Frauen wurden von ihren Peinigern getötet. Diese Verbrechen wurden in den Tokioter Kriegsverbrecherprozessen nach dem 2. Weltkrieg nicht verhandelt. Gemeinsam mit unseren Referentinnen wollen wir uns dem Thema bei den nächsten Rechtspolitischen
Gesprächen am 22.06.2022 um 20:00 Uhr nähern.
Prof. Dr. Steffi Richter (Professorin für Japanologie am ostasiatischen Institut der Universität Leipzig) hat sich der Thematik in diesem Semester besonders verschrieben. Sie wirft im Rahmen dieser Veranstaltung ein historisches Schlaglicht auf die Geschehnisse rund um Trostfrauen im
Pazifikkrieg.
Dr. Tanja Altunjan wird die Thematik Völkerstrafrechtlich einordnen und aufzeigen welche juristischen Aufarbeitungsmöglichkeiten bestehen.
Zu guter letzt stellt Dr. Miao-ling Hasenkamp verschiedene nicht-juristische Aufarbeitungsansätze vor, die bis in die Gegenwart reichen.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Regionalgruppe Leipzig des djb e.V. und der Stiftung Forum Recht e.V. statt.
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