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Die Juristenfakultät der Universität Leipzig ist in diesem Jahr mit zwei Veranstaltungen im Forum UNIBUND auf der Leipziger Buchmesse vertreten.

Prof. Elisa Hoven und Prof. Thomas Weigend laden am 29. April zu einem Gespräch über ihr kürzlich erschienenes Buch "Strafsachen – Ist unser Recht wirklich gerecht?". Am Tag zuvor findet ein Gespräch zum Thema "Hass im Netz" mit Hannah Heuser und Prof. Meron Mendel statt.

Hass im Netz

28.04. 2023 / 13:00 - 13:30 Uhr / Forum UNIBUND - Halle 2, Stand C301/D300

Digitaler Hass ist in den vergangenen Jahren zu einem erheblichen gesellschaftlichen Problem geworden. Studien zeigen, dass immer mehr Menschen von Hass im Netz betroffen sind: In einer von der Universität Leipzig gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut g/d/p im Jahr 2022 durchgeführten Bevölkerungsbefragung gaben 24 Prozent der Menschen in Deutschland an, bereits selbst Hasskommentare im Internet erhalten zu haben. Durch die weitgehende Verlagerung des öffentlichen Diskurses ins Internet haben digitale Beschimpfungen und Bedrohungen eine neue Qualität erlangt. Hass im Netz verletzt nicht nur die unmittelbar Betroffenen – bedroht ist nicht weniger als die demokratische Gesellschaft selbst. „Der strafrechtliche Umgang mit digitalem Hass“ war daher Gegenstand eines dreijährigen Forschungsprojekts, das an der Universität Leipzig unter der Leitung von Prof. Dr. Elisa Hoven durchgeführt wurde. Erforscht wurden neben den Ursachen und Erscheinungsformen auch die Auswirkungen von Hasskommentaren im Internet. Darüber und über die Frage, wie man dem Hass im Netz begegnen kann, spricht Hannah Heuser, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt, mit Prof. Dr. Meron Mendel, Professor für Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank.

Strafsachen - Ist unser Recht wirklich gerecht

29. April 2023 / 11:00 - 11:30 Uhr  / Forum UNIBUND - Halle 2, Stand C301/D300

Forum UNIBUND - Halle 2, Stand C301/D300

Wie gerecht ist unser Recht? In ihrem Buch „Strafsachen“ setzen sich die Strafrechtsprofessoren Elisa Hoven (Universität Leipzig) und Thomas Weigend (Universität zu Köln, a.D.) anhand von spannenden Gerichtsurteilen mit der Frage auseinander, ob das Strafrecht so, wie es in Deutschland angewandt wird, unserem Gerechtigkeitsgefühl entspricht. Das Buch greift Urteile in Strafsachen auf, die die Öffentlichkeit überrascht, teilweise auch empört haben. 18 Entscheidungen der höchsten deutschen Gerichte werden aus Expertensicht so aufbereitet, dass Leserinnen und Leser auch ohne juristisches Vorverständnis erkennen können, wo die „Knackpunkte“ der Sachverhalte und ihrer Beurteilung durch die Gerichte liegen. Bei der Veranstaltung stellen Elisa Hoven und Thomas Weigend das Anliegen ihres Buches vor und diskutieren – zum Teil kontrovers – einige echte Fälle und bewerten das Recht und die Urteile der Gerichte. Dabei geht es etwa um die Fragen, ob man einen Mord begeht, wenn man einen Menschen mit dessen Einwilligung tötet und (teilweise) verspeist oder wie es zu erklären ist, dass Auto-Raser, die bei einem verbotenen Wettrennen einen Menschen töten, in Köln zu einer Bewährungsstrafe und in Berlin zu lebenslanger Haft verurteilt werden.

Moderiert werden beide Veranstaltungen von Diana Smikalla.