Dr. Felix Butz erhält den Nachwuchspreis für seine Dissertation „Polizei und Massendaten“, in der er das bislang wenig beachtete Thema der Digitalisierung in der Kriminalwissenschaft aufgreift und die gesellschaftspolitisch relevante Polizeiarbeit im Kontext der digitalen Transformation analysiert. Als erster Jurist in Deutschland hat er eine umfassende, interdisziplinäre Analyse des polizeilichen Informationswesens im Zeitalter der Massendaten vorgelegt, die nicht nur Kriminologie und Strafrecht, sondern auch Rechtssoziologie, Polizeirecht und Medientheorie miteinander verbindet.
Besonders innovativ ist der methodische Ansatz seiner Arbeit: Statt sich nur auf Literaturanalysen zu stützen, hat Butz eigene empirische Erkenntnisse durch Interviews mit polizeilichen Datenschutzbeauftragten gewonnen. Sein Ansatz zur Szenarienbildung, ein Verfahren aus der Zukunftsforschung, bietet wertvolle Impulse für die Praxis und Gesetzgebung, indem er mögliche zukünftige Entwicklungen der polizeilichen Datenverarbeitung beleuchtet und konkrete Ansätze zur verantwortungsvollen Steuerung dieser Prozesse liefert.
Seine Dissertation wurde sowohl durch den Open-Access-Fonds der Universität Leipzig als auch durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert, eine Auszeichnung, die in den Rechtswissenschaften nur den herausragendsten Promotionen zuteilwird.
„Die Auszeichnung meiner Forschung zur polizeilichen Informationsverarbeitung in Deutschland durch die Universitätsgesellschaft Leipzig bestärkt mich in meiner Entscheidung für die Wissenschaft. Insbesondere mit Blick auf die lange und nicht immer ganz sichere Promotionszeit freut und ehrt mich die Anerkennung durch diesen Preis außerordentlich“, erklärt Butz.
Neben seiner Forschung ist Felix Butz auch in der wissenschaftlichen Community äußerst engagiert. So hat er unter anderem zwei wichtige Tagungsreihen ins Leben gerufen und mitorganisiert: „Junges Digitales Recht“ und „Junges Nachhaltigkeitsrecht“, die mittlerweile an anderen Universitäten fortgeführt werden.
Felix Butz hat zum Ende des Wintersemesters 2024/25 eine neue Position an der Humboldt-Universität zu Berlin angetreten, wo er seine wissenschaftliche Laufbahn fortsetzen wird.
Wir gratulieren Felix Butz herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung und wünschen ihm weiterhin viel Erfolg auf seinem wissenschaftlichen Weg.
Laudatio von Prof. Dr. Jens-Karl Eilers, Prorektor für Exzellenzentwicklung