Exkursion zur Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau mit Zeitzeug*innengespräch
Die Gedenkstätte vermittelt einen Einblick in das repressive DDR-Jugendstrafrecht und die Funktion der Spezialheime in der DDR. Der Besuch findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Recht und System: Juristische Perspektiven auf die DDR“ statt.
Über 4.000 Jugendliche sollten bis 1989 im Jugendwerkhof Torgau unter haftähnlichen Bedingungen zu „sozialistischen Persönlichkeiten“ durch „ideologische Schulung“, Drill und körperliche Arbeit umerzogen werden. Die Dauerausstellung der GJWH vermittelt anhand von Dokumenten und Zeitzeugenberichten einen Eindruck vom Alltag im geschlossenen Werkhof. Bei dem Besuch der Gedenkstätte besteht zunächst Gelegenheit, die Ausstellung mit einer Führung (11.00-ca. 13.00 Uhr) zu besichtigen. Nach einer freien Mittagspause findet ein Zeitzeug:innengespräch (13.30-15.30 Uhr) statt. Die Anfahrt und Rückkehr erfolgt selbstständig (z.B. mit RE 11/RE 10 ab Leipzig Hbf um 09:12 Uhr und Fußweg zur Gedenkstätte und zurück nach Leipzig Hbf um 16:14 Uhr ab Torgau Hbf mit RE 11/RE 10 (keine Gewähr!)). Teilnahmekosten entstehen nicht, sondern werden vom FSR Jura übernommen; Verpflegungskosten und Fahrtkosten müssen selbst getragen werden (mit Deutschlandticket erreichbar). Weitere Informationen: https://www.jugendwerkhof-torgau.de.
Die Anmeldung ist bis zum 1.7. über https://app.guestoo.de/public/event/4191ef9f-1938-44ba-9795-871d4c013f8b?lang=de möglich. Die Platzzahl ist auf 50 begrenzt.
Über die Veranstaltungsreihe
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Recht und System: Juristische Perspektiven auf die DDR“ finden Vorträge, Diskussionen und Exkursionen an der Universität Leipzig statt. Die Veranstaltungsreihe richtet sich an Studierende, Lehrende und Mitarbeitende der Universität Leipzig sowie an die breite Öffentlichkeit. Besonders angesprochen sind Jurist:innen, die das DDR-Rechtssystem und die politische Wende als Teil ihrer eigenen Biografie erlebt haben. Die Reihe bietet die Möglichkeit, nicht nur wissenschaftlich, sondern auch gesellschaftlich einen Beitrag zur öffentlichen Aufarbeitung der SED-Diktatur aus juristischer Perspektive zu leisten.
Die Reihe wird organisiert von Johanna Mittrop (wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Öffentliches Recht und das Recht der Politik) und Paula Roschig.