Die Gleichstellungsbeauftragten der Fakultät stellen sich vor

Unsere Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragten der Juristenfakultät der Universität Leipzig ist Teil des Gleichstellungsauftrags der Universität und richtet sich nach  § 56 Abs. 1 – 5 Sächsisches Hochschulgesetz. Nach § 56 Abs. 2 S. 1 SächsHG wirken die Gleichstellungsbeauftragten in ihrem Zuständigkeitsbereich auf die Verwirklichung der Gleichstellung von Frauen und Männern, die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Pflege mit der Berufstätigkeit sowie die Herstellung von Chancengerechtigkeit für die Mitglieder und Angehörigen der Hochschule hin.  

Dieser weit verstandene Gleichstellungsbegriff ist uns eine Richtlinie, um die Chancengleichheit innerhalb der Fakultät unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, körperlicher Beeinträchtigung, Herkunft, Alter oder familiärer Rahmenbedingungen zu verbessern.

Fehlende Chancengleichheit ist oft nicht sofort sichtbar. Sie wirkt in vorhandenen Strukturen und tradierten Handlungsweisen fort. 

Nur ein Beispiel ist die Verwendung von Stereotypen in der juristischen Ausbildungsliteratur. Bei solchen Hemmnissen möchten wir ansetzen, sensibilisieren und verändern oder fehlende Vorbilder. Möglichkeiten dazu haben wir einerseits innerhalb der Gremienarbeit im Fakultätsrat, sowie in Berufungsverfahren. Außerdem möchten wir umfassend über Chancengleichheit an der Universität informieren und mögliche Hilfsangeboten, wie dem Familienservice für Studierende mit Kind und mit pflegebedürftigen Angehörigen, vermitteln.

Gleichstellung kann nicht im Alleingang gelingen, sondern braucht die Mitwirkung aller: Wenden Sie sich an uns, wenn Sie Einschränkungen der Chancengleichheit oder Benachteiligungen innerhalb der Fakultät wahrnehmen, besonders, wenn Sie selbst das Gefühl haben, betroffen zu sein. Als Gleichstellungsbeauftragte können wir Einfluss auf Ihr Anliegen nehmen oder Hilfsangebote vermitteln.

 

Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie:

  • Informationen, Beratung und Hilfe zum Studium mit Kind bzw. der Pflege von Angehörigen sowie der Vereinbarkeit von Studium/Beruf an der Juristenfakultät und Familie wünschen (weitere Informationen der Universität dazu finden Sie hier)
  • Beratung zum Thema Mobbing, sexuelle Gewalt oder Stalking brauchen
  • auf anonymen Weg unangemessene Äußerungen oder Handlungen einer Lehrkraft melden wollen (weitere Informationen und weitere Stellen, um eine förmliche Beschwerde einzureichen, finden Sie hier)
  • Verbesserungsbedarf sehen und/oder Ideen für eine geschlechtergerechtere Gestaltung der Fakultät haben
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Eine motivierte Gruppe von Personen in einem Raum vor einen Pinnwand. Sie alle heben die linke Faust nach oben.
Foto: Colourbox

Veranstaltungen

Workshop: Einführung in die feministische Rechtswissenschaft

Was ist eigentlich feministische Rechtswissenschaft? Oft noch unbekannt, manchmal belächelt oder als politische Agenda verschrien, bietet diese inter- und intradisziplinäre Forschungsdisziplin spannende Perspektiven für eine kritische Auseinandersetzung mit Geschlecht und Machtverteilung im und durch das Recht. Die Veranstaltung gibt einen Überblick über verschiedene Themen, Fragestellungen und Strömungen der feministischen Rechtwissenschaft. Anhand konkreter Beispiele diskutieren wir über Geschlecht im Recht und reflektieren dabei insbesondere auch die Bedeutung kritischer Perspektiven in der juristischen Ausbildung. Die Veranstaltung ist gerade auch für Einsteiger*innen geeignet. 

Der Workshop findet am Freitag, 14. Juni, 10- 13 Uhr, Raum 0.15 im Seminargebäude am Augustplatz statt.

Referentin ist Maria Taranko vom Arbeitsstab Ausbildung und Beruf des Deutsch Juristinnenbundes (djb), der den Workshop auch konzipiert hat.

Anmeldung für die Restplätze unter gleichstellung.jura(at)uni-leipzig.de.

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Gleichstellung damals und heute: Gleichstellungsrecht in der öffentlichen Verwaltung

Die Regionalgruppe Leipzig des Deutschen Juristinnenbundes e.V. (djb) und die Gleichstellungsbeauftragte der Juristenfakultät Leipzig laden ganz herzlich zu der Veranstaltung "Gleichstellung damals und heute - Gleichstellungsrecht in der öffentlichen Verwaltung" am Donnerstag, dem 16. Mai, 19 Uhr (ct) in den Raum 5.30, Burgstraße 21, ein. Unsere Referentinnen berichten von der Arbeit an und mit den Gleichstellungsgesetzen für den öffentlichen Dienst.

Thematisch werden sowohl die Anfänge des Gleichstellungsrechts (mit späterem Gleichstellungsgesetz) in Schleswig-Holstein ab 1988, die Instrumente und Probleme von aktuellen Gleichstellungsgesetzen und der Prozess der Entstehung des zu Beginn dieses Jahres in Kraft getreten Sächsischen Gleichstellungsgesetzes behandelt. Wir freuen uns auf einen Input von unseren drei Referentinnen und Fragen aus dem Publikum!

Unsere Referentinnen:

  • Marion Eckertz-Höfer, ehemalige Präsidentin des Bundesverwaltungsgerichts, war von 1988 bis 1993 Amtschefin (unter der Ministerin Böhrk) des Frauenministeriums in Schleswig-Holstein, des ersten Ministeriums in der Bundesrepublik, das allein für Frauenfragen zuständig war. 1991 bis 1993 vertrat sie Schleswig-Holstein als Berichterstatterin der A-Länder für die Ergänzung von Art. 3 Abs. 2 GG in der Verfassungskommission des Bundesrates. 1995 bis 2002 wirkte sie als erste Frauenbeauftragte des Bundesverwaltungsgerichts. Sie ist Mit-Herausgeberin der „Schriften zur Gleichstellung“. 2015 bis 2019 war sie Vorsitzende der djb-Kommission „Verfassungsrecht, Öffentliches Recht, Gleichstellung“.
  • Dr. Tessa Hillermann arbeitet freiberuflich mit Verwaltungen und Gleichstellungsbeauftragten zu Gleichstellungsgesetzen. Sie hat zum Gleichstellungsbeauftragten-Amt promoviert, mehrere Praxis-Handreichungen für Ministerien und Rechtsgutachten verfasst und ist Autorin des Verwaltungs-Lexikons "Gleichstellungsrecht und AGG" des Rehm-Verlags. Zudem ist sie Mitglied der djb-Kommission „Verfassungsrecht, Öffentliches Recht, Gleichstellung“. Hauptberuflich unterstützt sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bundesstiftung Gleichstellung die Erstellung des Vierten Gleichstellungsberichts der Bundesregierung mit dem Schwerpunkt Gleichstellung in der ökologischen Transformation.
  • Anne Schettler war im Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung die federführende Referentin für die Erarbeitung des Gesetzentwurfs der Staatsregierung für das Sächsische Gleichstellungsgesetz. Im djb nahm sie für die Kommission "Verfassungsrecht, Öffentliches Recht, Gleichstellung" zu mehreren Gesetzesentwürfen für Landesgleichstellungsgesetze Stellung. Aktuell arbeitet sie nebenberuflich an einer Kommentierung zum Sächsischen Gleichstellungsgesetz. Von 2020 bis 2022 war sie zudem Vorsitzende der djb-Regionalgruppe Leipzig.

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Die ostdeutschen Mütter des Grundgesetzes

Am 16.1.2024, 19.15 Uhr, wird Johanna Mittrop, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Öffentliches Recht und das Recht der Politik, einen Vortrag über die Einführung des Gleichberechtigungsgebots im Grundgesetz (Art. 3 Abs. 2 Satz 2) im Jahr 1994 halten. Im Fokus stehen dabei die ostdeutschen Frauen*, die sich bereits 1989/90 in der DDR für ein Gleichberechtigungsgebot in einer neuen DDR-Verfassung engagierten und damit die Grundgesetzänderung vorbereiteten. Herzliche Einladung zu Vortrag und Diskussion. 

Die Veranstaltung wird von der Gleichstellungsbeauftragten der Fakultät in Kooperation mit dem Deutschen Juristinnenbund (djb) organisiert.

Raum 5.30, Burgstraße 21

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Veranstaltungsreihe "Juristische Lebenswege"

Die Gleichstellungsbeauftragte lädt in Kooperation mit der Regionalgruppe Leipzig des Deutschen Juristinnenbundes (djb) im Wintersemester 2023/24 zu der Veranstaltungsreihe "Juristische Lebenswege" an die Universität Leipzig ein. Im Rahmen der Veranstaltungen werden jeweils zwei bis drei Juristinnen aus verschiedenen Rechtsgebieten ihren Werdegang und Beruf vorstellen. Ziel der Reihe ist es, einen Einblick in die juristische Praxis und deren Herausforderungen, Anforderungen sowie persönliche Erfolge zu erhalten. Anhand der Karrierewege der Referentinnen soll ein Bewusstsein für vielseitige juristische Berufsoptionen und damit eine Motivation für das rechtswissenschaftliche Studium geschaffen werden. Die Veranstaltungen finden als Podiumsdiskussionen statt. Fragen aus dem Publikum sind ausdrücklich erwünscht. Die Veranstaltung ist für Studierende aller Semester, Referendar:innen und Berufseinsteiger:innen gedacht.

Die einzelnen Termine finden jeweils dienstags ab 19.15 - ca. 20.45 Uhr statt.

24.10.2023: Karrieren im Strafrecht (Hörsaal 10)

  • Dr. Katharina Radke, Staatsanwältin
  • Nadine Maiwald, Anwältinnenbüro Leipzig

14.11.2023: Karrieren im Öffentlichen Recht (Hörsaal 10)

  • Prof. Dr. h.c. Ulrike Bick, Vorsitzende Richterin am BVerwG
  • Anne Schettler, Referentin im Sächsischen Justizministerium
  • Constanze Würfel, selbständige Anwältin

12.12.2023: Berufseinstiegsspezial (Hörsaal 10)

  • Lehnert & VorwergRechtsanwältinnen
  • Maren Diener, Referentin bei einer Bundesoberbehörde
  • Lena Meuel, Seufert Rechtsanwälte

09.01.2024: Karrieren im Zivilrecht (Hörsaal 10)

  • Jessica Ehrhardt, Juristin in der Sächsischen Justiz
  • Sabine Fuhrmann, Spirit Legal (Partnerin) und Vorsitzende der Rechtsanwaltskammer Sachsen

06.02.2024: Spezial mit Arbeiterkind.de (Burgstraße 21, Raum 4.33)

Bei Fragen steht Ihnen Carolin Heinzel, Gleichstellungsbeauftragte der Juristenfakultät Leipzig, gern zur Verfügung. 

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Weitere Angebote

Befragung zu Gleichstellungsbelangen an der Juristenfakultät 

Im Januar 2021 wurde an der Juristenfakultät eine Befragung zu Diskriminierung, gendergerechter Sprache und der Vereinbarkeit von Studium/Beruf und Care-Arbeit durchgeführt. Die Befragungsergebnisse können Sie hier nachlesen.

Befragungsergebnisse
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Diversität in Rechtswissenschaft und Rechtspraxis

Die deutsche Rechtswissenschaft und Rechtspraxis sind deutlich weniger divers als die Gesellschaft; insbesondere People of Color fehlen. Die bisherigen empirischen Befunde erlauben eine erste Analyse der Faktoren, die zur gegenwärtigen Homogenität beitragen. Dem Rechtssystem fehlen nicht nur diverse Perspektiven, das Diversitätsdefizit kann auch gesellschaftliche Akzeptanz- und Legitimationsprobleme nach sich ziehen. Der Essay macht Vorschläge für gleichberechtigte Teilhabe an den juristischen Berufsfeldern und lädt ein zum Austausch über Diversität als aktueller und drängender Herausforderung für Wissenschaft und Praxis. Der Text ist eine Einladung zum gemeinsamen Handeln, aber auch zum gemeinsamen Nachdenken und Weiterforschen.

LINK ZUR Publikation

 

Gendern in der Dissertation - Ein Leitfaden für gender- und diskriminierungssensibilisierte Sprache

Ein Team aus 15 Autor:innen hat mit der Unterstützung von OpenRewi diesen Leitfaden zu gender- und diskriminierungssensibilisierter Sprache erarbeitet. Der Leitfaden beschäftigt sich mit theoretischen Hintergründen und Verwendungsmöglichkeiten. Er soll in erster Linie die Erstellung von Dissertationen unterstützen. Er kann auch über die Hausarbeit hinaus für Seminar- oder Hausarbeiten genutzt werden. Der Leitfaden ist OpenAccess verfügbar.

Link zur Publikation

Sie studieren oder arbeiten an der Juristenfakultät mit Kind? Dann schließen Sie sich für den gegenseitigen Austausch und zur Unterstützung unserem Elternnetzwerk an! Einen ersten Kontakt können Sie über den folgenden Moodle-Kurs knüpfen: https://moodle2.uni-leipzig.de/course/view.php?id=3341

Das nächste Vernetzungstreffen wird voraussichtlich im März stattfinden. Bei Fragen und Anliegen können Sie sich jederzeit an die Gleichstellungsbeauftragte oder an unser Mentoringbüro wenden.

Wer in die Verlegenheit kommt, die eigenen oder andere Kinder für kurze Zeit an der Fakultät beschäftigen zu müssen, kann sich ab sofort im Dekanat einen mobilen Spielkoffer ausliehen (siehe auch unter https://magazin.uni-leipzig.de/2019/10/makz-machts-moeglich/). Er enthält verschiedene Spielsachen für Kinder zwischen 0 bis ca. 7 Jahren und kann von allen Angehörigen der Fakultät für die Kinderbetreuung genutzt werden.
Ansprechparter:innen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dekanats in der Burgstr. 27, 4. Etage: z.B. im Sekretariat Frau Müller, das Studienbüro, Dekanatsrat Dr. Kraus etc.

Sommerakademie feministische Rechtswissenschaft

Die Sommerakademie wurde 2021 an der Universität Münster unter der Schirmherrschaft von Professorin Dr. Nora Markard ins Leben gerufen. Sie setzt sich aus Nachwuchsjurist*innen und -wissenschaftler*innen, Rechtsreferendar*innen und Studierenden zusammen und hat den Unmut über die Abwesenheit feministischer Themen in der Rechtswissenschaft in die Motivation gewandelt, eine Tagung zu organisieren, die sich ausschließlich damit befasst. Die Tagung wird von einem sich jährlich neu konstituierenden Orga-Kollektiv organisiert.

Das Ziel der Sommerakademie ist es, jungen Jurist*innen den Zugang zu feministischer Rechtswissenschaft zu ermöglichen und ein Forum zu eröffnen, in dem konkrete feministische Rechtsfragen wissenschaftlich diskutiert werden. 

Damit soll eine Leerstelle in der rechtswissenschaftlichen Ausbildung füllen, in der traditionell feministische Perspektiven auf das Recht kaum berücksichtigt werden.

Weitere Informationen zu der feministischen Sommerakademie finden sich hier.

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