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Im Rahmen der Arqus-Allianz wurde durch die Universität Leipzig und die Università degli Studi di Padova vom 20. bis 24. November 2023 ein gemeinsames Seminar zum europäischen Verwaltungsrecht veranstaltet. Deutsche und italienische Studierende und Wissenschaftler:innen trafen dafür in Padua zusammen, um über unionsrechtliche Aspekte der Digitalisierung der Verwaltung zu diskutieren.

Erstmalig in diesem Jahr veranstalteten die juristischen Fakultäten der Universität Leipzig und der Università degli Studi di Padova ein gemeinsames Seminar zum europäischen Verwaltungsrecht im digitalen Zeitalter. Dafür reisten vom 20. bis 24. November fünf deutsche Studierende unter der Leitung von Prof. Dr. Stephanie Schiedermair nach Padua und trafen dort auf sechs italienische Studierende unter der Leitung von Prof. Dr. Elena Buoso.

Den Einstieg in das Seminar bot Prof. Samir Suweis mit einer Präsentation über die aktuellen Entwicklungen in der Forschung zu Künstlicher Intelligenz. Anschließend stellten Vertreter der Stadtverwaltung Paduas ein KI-gestütztes Projekt der Stadt zur Verbesserung der Lebensqualität vor.  Beide Vorträge wurden rege diskutiert. Dann waren die Studierenden an der Reihe: in Gruppen von zwei bis drei deutschen und italienischen Studierenden bearbeiteten sie gemeinsam Themen wie den AI Act und den Data Act der EU sowie Chancen und Herausforderungen der Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung. Ihre Erkenntnisse präsentierten sie zum Ende der Seminarwoche und stellten ihre Schlussfolgerungen zur Diskussion. Insbesondere wurde diskutiert, welche Gefahren die Nutzung von KI durch den Staat mit sich bringt: so können Prozesse in der Verwaltung durch KI zwar enorm beschleunigt werden und effizienter und einfacher gestaltet werden, allerdings birgt dies auch Gefahren insbesondere für die Gleichberechtigung und das Rechtsstaatsprinzip. Hierfür wurden Lösungsansätze besprochen, wie sie etwa der vorgeschlagene AI Act der EU bereithält.

Zum Abschluss sollte auch die Kultur nicht zu kurz kommen: die Teilnehmenden besuchten gemeinsam ein Klavierkonzert der renommierten Accademia Galileiana, das ebenfalls im Zeichen des kulturellen Austauschs zwischen Italien und Deutschland stand. Zudem wurde eine Führung durch das historische Gebäude der Juristischen Fakultät, den Palazzo Bo, geboten.

So wurden Kontakte geknüpft und die Beziehungen zwischen der Universität Leipzig und der Università degli Studi Padova gestärkt. Für das kommende Jahr ist ein weiteres gemeinsames Seminar in Leipzig bereits in Planung, um den wissenschaftlichen Austausch weiter auszubauen.

Über die Arqus-Allianz

Neun Universitäten, ein Ziel: Die Arqus-Allianz verbindet die Universitäten Breslau, Granada, Graz, Leipzig, Lyon 1, Maynooth, Minho, Padua und Vilnius und möchte damit einen gemeinsamen Hochschulraum ohne Schranken, mit intensiverer wissenschaftlicher Zusammenarbeit und verstärktem globalen Engagement schaffen. Die Arqus-Partneruniversitäten möchten gemeinsam Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts erarbeiten und sich dabei besonders für eine Stärkung der Forschungszusammenarbeit, die (Aus)Bildung von Studierenden zu engagierten, europäischen Bürgerinnen und Bürgern und ein multikulturelles, multilinguales und weltoffenes Europa einsetzen.