Der Aufstieg des Internets Anfang der 2000er führte zu einer wesentlichen Veränderung der Pornografie. Professionell und kommerziell hergestellte Inhalte wichen zunehmend einem Angebot an nutzergenerierten Inhalten auf kostenfrei abrufbaren Internetseiten. Diese Form der Zugänglichkeit und die damit verbundene steigende Nutzung pornografischer Inhalte führte dazu, dass in der Popkultur die „Generation YouPorn“ besungen wird. Durch das Smartphone und die Möglichkeit, unkompliziert eigene Filmaufnahmen herzustellen, verbreitete sich nicht nur Pornografie auf Online-Plattformen, sondern auch das „Sexting“, also das Versenden von Selbstportraits mit Sexualbezug.

Die Herstellung und Verbreitung pornografischer Inhalte ist grundsätzlich Ausdruck der persönlichen Selbstbestimmung. Doch was passiert, wenn Aufnahmen gegen den Willen der betroffenen Person veröffentlicht werden? Und welche Grenzen muss das Strafrecht den Inhalten setzen – zum Beispiel bei gewalttätigen Darstellungen?

Gemeinsam mit unseren Referent:innen wollen wir über diese und andere Fragen in der nächsten Auflage der Rechtspolitischen Gespräche am 12.01.2022 um 20:00 Uhr diskutieren.

Eine Betroffene von der Initiative our bodies are not your porn wird über ihre Erfahrungen mit der unbefugten Verwendung persönlicher Bildaufnahmen und der Reaktion von Plattformen sowie Ermittlungsbehörden berichten.

Dr. Anja Schmidt (Universität Halle) wird in ihrem Impulsreferat den strafrechtlichen Rahmen des Pornografiestrafrechts vorstellen, den sie ihm Rahmen ihres DFG geförderten
Forschungsprojekts untersucht.

Prof. Marc Liesching (HWTK Leipzig) wird zu den rechtlichen Möglichkeiten und Lücken der Rechtsdurchsetzung mittels NetzDG bei unbefugten persönlichen Bildaufnahmen referieren.

Moderiert werden das Gespräch und die anschließende Diskussion von Prof. Dr. Elisa Hoven und Prof. Dr. Katharina Beckemper. Das Publikum ist eingeladen, Fragen zu stellen.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Regionalgruppe Leipzig des Deutschen Juristinnenbundes e.V. (djb) und der Stiftung Forum Recht statt.

Zoom-Link und Kenncode: 335461

Flyer
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