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Am 17.05.2022 hat Wolf C. Hingst, Teamleiter der STOP ECOCIDE FOUNDATION Deutschland, einen Vortrag zum Thema »ÖKOZID – Zur internationalen Strafbarkeit von Umweltverbrechen« gehalten.
Abstract:
Die internationale Debatte um das mächtige Schlagwort "Ökozid" hat in den letzten Monaten gewaltig Fahrt aufgenommen:
Das Interesse an einer Kriminalisierung von Ökozid wurde bereits auf parlamentarischer und/oder Regierungsebene in mehr als 15 Ländern (u. a. Frankreich, Belgien, Schweden, Finnland, Spanien, Niederlande, UK, Kanada) sowie im Europäischen Parlament, im Nordischen Rat und in der Interparlamentarischen Union öffentlich bekundet. UN-Generalsekretär António Guterres und Papst Franziskus fordern die Anerkennung des Ökozids als internationales Verbrechen. EU-Vizepräsident und Kommissar für Klimaschutz Frans Timmermans geht davon aus, dass Ökozid in 2 – 3 Jahren ähnlich ernst genommen wird wie heute die Klimakrise.
Die weltgrößte Investoren-Vereinigung ICGN hat zur Weltklimakonferenz COP26 ein Statement veröffentlicht, in dem u. a. Regierungen aufgefordert werden, die Anerkennung von Ökozid zu unterstützen. Aktuell wird bei der Novellierung der EU-Direktive zum Umweltstrafrecht diskutiert, ob Ökozid auf europäischer Ebene als Straftatbestand eingeführt wird.
Welche Rolle kann eine Ökozid-Gesetzgebung bei der Bewältigung von Klimakrise und Artensterben spielen? Welche regulatorischen Wege bieten sich an? Welche Kritikpunkte und Hindernisse gibt es? Diese und weitere Fragen wurden in dem Vortrag von Wolf C. Hingst vorgestellt und erörtert. Im Nachgang ist ausreichend Zeit für Vertiefung und Diskussion.